Traditioneller Seniorennachmittag zum Jahresbeginn
Gute Nachrichten für die mobilfunk-geplagten Haselsteiner hatte Bürgermeisterin Marion Frohnapfel im Gepäck. Der 30 Meter hohe Handy-Mast, der das den malerischen Rhönort umgebende Funkloch stopfen soll, werde in den nächsten Wochen aufgestellt und in Betrieb genommen. Im Herbst war dies, mangels Spezialfahrzeug, noch an den schwierigen Wegeverhältnissen gescheitert.
Die Herausforderungen der Haselsteiner Topographie sollten noch an anderer Stelle Rück- und Ausblick während des Seniorennachmittags prägen, zu dem der Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein (HKG) traditionsgemäß am ersten Sonntag des neuen Jahrs ins DGH geladen hatte. Die Fidelen Burgsänger, der Musikverein 1980 sowie die Haselsteiner Schola hatten sich zusammengetan. Ihr musikalischer Potpourri vereinigte besinnliche Weisen zur Weihnachtszeit mit schwungvollen Klängen zum Jahresauftakt.
Nach den weiteren Ehrengästen Pfarrer Bernhard Merz und Ehrenbürgermeister Hermann Trabert gab Vorsitzender Berthold Vogt einen Überblick über die Aktivitäten des Heimat- und Geschichtsvereins: „Im Zentrum steht die Sanierung der Burgruine, mit der wir angefangen haben.“ Dem guten Zusammenwirken von HessenForst als Eigentümer, dem Ingenieur-Büro Thümmler, Baufirma und dem Verein vor Ort sei es zu verdanken, dass zusätzlich zur Schadensaufnahme und Begutachtung im Herbst noch erste Arbeiten im Bereich der Vorburg und dem Burgtor durchgeführt werden konnten. Die Aktiven des Heimat- und Geschichtsvereins hätten ‚Spanndienste‘ geleistet, etwa beim Transport von 7 ½ Kubikmetern Sand und anderem Baumaterial auf den Berg. Wegen der Gefahren im steilen Gelände müsse man, anders als bei der Eselskeller-Sanierung, den ‚Handdienst‘ jedoch den Fachleuten überlassen.
Nützlich machen wolle sich der Verein auch beim Einwerben von Zuschüssen und hat die diversen Töpfe der Denkmalpflege im Blick. „Die Ritter von Haselstein waren keine kleinen Dorfjunker. Sie standen in kaiserlichen Diensten und sind im Hessenland weit herumgekommen: bis nach Mainz und Wiesbaden, die Wetterau und den Odenwald,“ erinnert Dorfhistoriker Andreas Knüttel: „Umso sorgsamer gilt es, das Wenige, was von ihrer Stammburg übriggeblieben ist, den Nachfahren in Erinnerung zu halten.“
Haselsteiner Traditionen modern zu präsentieren, diente die Neugestaltung des Internetauftritts (www.haselstein.com). Die Design sei für die Darstellung auf dem Mobiltelefon optimiert: „Sobald der Handymast funkt, kann der Wanderer die Geschichte der Burg gleich an Ort und Stelle nachlesen.“
Mit dem ‚Haselsteiner Geschichtsweg‘, der im Frühjahr eröffnet wird, macht der HKG ein weiteres touristisches Angebot. Neun Stationen, darunter Kirche, Burg und Schloss, geleiten den Besucher durch den Ort. Schilder mit dem Haselsteiner Wappen, über den Winter noch eingelagert, präsentieren im Telegrammstil das Wichtigste zu den Sehenswürdigkeiten. Wer es digital bevorzugt, wird den Geschichtsweg auch online abrufen können.
Zuguterletzt sei auch im abgelaufenen Jahr die Pflege von Gemeinschaft und Geselligkeit zu ihrem Recht gekommen. So erinnerte Vorsitzender Berthold Vogt an die Begegnungen mit den Geschichtsvereinen von Rasdorf und Steinau, den Ausflug zum Mittelalterfest in Tambach (Thüringen) und zuletzt den Weihnachtsmarkt-Besuch, gemeinsam mit der Frauengemeinschaft. ')}