Heimatkunde mit Spaßfaktor von Burg bis Bundespräsident
„Seit wann haben die Haselsteiner fließendes Wasser im Haus?“, „Wann wurde das Dorf ans Stromnetz angeschlossen?“ So lauteten zwei der insgesamt 44 Fragen des ersten ‚Hollsteiner Dorfquiz-Abends‘, zu dem der Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte. Dass die Dorfschule, die zuvor hier untergebracht war, im Sommer 1974 ihre Pforten schließen musste, wurde ebenso abgefragt wie der Name des aktuellen Leiters der Grundschule Nüsttal.
Moderiert wurde der Wissenswettbewerb von den beiden Vorsitzenden Berthold Vogt und Andreas Knüttel. Dabei standen geselliges Miteinander, nicht knallharter Wettbewerb, im Mittelpunkt. Gespielt wurde in Rate-Teams, wobei die Familien-Teams aufgrund der Altersmischung eindeutig im Vorteil waren. Die Auswertung der Fragebögen bescheinigte den Haselsteinern, über ihren Ort gut Bescheid zu wissen. Alle acht Rateteams erreichten über 50 % der maximalen Punktzahl. Bei einer Schulprüfung wäre niemand durchgefallen. Ausgelobt waren ein Kasten Bier, 2 Kilo Gehacktes, 1 Laib Brot und Zwiebeln. Von den Gewinnern gestiftet, wurden die Preise gleich im Anschluss gemeinsam verzehrt.
So manche Überraschung brachte die Auflösung der Fragen mit sich. Dass das fließende Wasser und die Elektrizität erst 1902 bzw. 1927 den Weg nach Haselstein gefunden hatten, rief einiges Erstaunen hervor. Ein Leben ohne diese zivilisatorischen „basics“ ist für uns Zeitgenossen von 2019 kaum vorstellbar. Von allen richtig beantwortet wurde die Frage nach dem Staatsoberhaupt, das schon offiziell in Haselstein gewesen war: Karl Carstens am 27. Dezember 1980 auf seiner Deutschland-Wanderung von der Ostsee zu den Alpen.
Nicht ganz so sattelfest zeigten sich die Teilnehmer bei der Haselsteiner Geographie: Höhe des Schlossbergs (483 m), Anzahl der Berge in der Gemarkung (14) und der größten Erhebung (Breiter Berg (580m), zugleich höchster Punkt der Gemeinde Nüsttal).
Selbst bei der mit Abstand kniffligsten Frage, wann die erste internationale Hochzeit mit einem nichtdeutschen Ehepartner stattgefunden hat, konnten Punkte vergeben werden: Therese Landvogt, eine Tochter des letzten Haselsteiner Amtmanns auf dem Schloss, hat am 28. Mai 1811, also mitten in der Napoleonischen Zeit, den französischen Besatzungsoffizier Mannes Henry geheiratet. Der Bräutigam stammte aus dem Städtchen Montigny-le-roi im nördlichen Burgund unweit der Quelle der Maas. Für die Antwort war eine Toleranz von plus/minus 20 Jahren einkalkuliert. So lag mit der Angabe „1830“ ein Team noch richtig. Zwar keinen Punkt, aber einen kräftigen Anerkennungsapplaus gab es für die originellste Aufzählung der Eisheiligen: „Kalte Sophie und Geschwister“.
Alle Fragen und Antworten nochmals nachzulesen gibt es hier:
0126_Dorfquiz – Fragen Antworten 1-44