Der vom Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein (HKGV) eingerichtete ‚Haselsteiner Geschichtsweg‘ ist am vergangenen So., 19. August, offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. An den neun Stationen des Geschichtswegs sind Schilder die Wappenform montiert, auf denen im Telegrammstil ein kurzer Abriss der Haselsteiner Dorfgeschichte nachzulesen ist. Mit einem Zuschuss der Gemeinde zu den Druckkosten ist weiterhin ein Info-Flyer mit allen Texten und einem Lageplan entstanden. „Unser Geschichtsweg will zum einen den vielen Besuchern der Burgruine unser Dorf näherbringen“, betonen Vorsitzender Berthold Vogt und sein Stellvertreter Andreas Knüttel: „Er richtet sich aber auch an die Haselsteiner selbst, die nun das Wichtigste aus ‚ihrer‘ Geschichte stets griffbereit haben.“
Eingebettet war die symbolische Enthüllung im Schlosshof in eine erste öffentliche Führung, bei der Andreas Knüttel einige Anekdoten aus der vom Mittelalter (Burg und Ritterfamilie von Haselstein) und der Barockzeit (Pfarrkirche) geprägten Ortsgeschichte erzählte. Zusammengefunden hatten sich neben den interessierten Haselsteinern die Heimat- bzw. Geschichtsvereine aus Hof-, Mittelaschenbach und Rasdorf sowie Nüsttals Bürgermeisterin Marion Frohnapfel. Der gesellige Ausklang bei den vom HKGV vor dem Einsturz geretteten Eselskellern auf halber Höhe des Haselsteiner Schlossberges zog sich über den ganzen Nachmittag hin.
Der Info-Flyer mit Lageplan kann unter http://www.haselstein.com/haselsteiner-geschichtsweg/ heruntergeladen werden. In Papierform ist er u.a bei der Tourist-Info Hessisches Kegelspiel in Hünfeld und anderen Tourismus-Büros in der Region, der Gemeindeverwaltung Nüsttal und in Haselstein selbst zu haben.
Geschichtsfreunde aus Haselstein und Mittelaschenach auf den Spuren des Barock-Baumeisters Andreas Gallasini
Leben und Werk des fürstlich-fuldischen Baumeisters Andrea(s) Gallasini (1681-1766) haben die Heimatvereine von Haselstein und Mittelaschenbach im Fuldaer Vonderau-Museum nachgespürt. Das Interesse an der Ausstellung zu Gallasini geht zurück auf dessen Bauten in Haselstein. Sowohl die barocke Pfarrkirche als auch das unterhalb gelegene Dorfgasthaus ‚Goldener Stern‘ in der Dorfmitte gehen auf ihn zurück.
Gallasinis Wiege stand in Lugano im Tessin (italienische Schweiz). Sein Lebensweg steht beispielhaft für vielen Baukünstler und Handwerker, die ab dem späten 17. Jahrhundert den lebensfrohen, aus Italien stammenden Barockstil über die Alpen brachten. Vor allem wegen der kunstvollen Stukkaturen waren die vorwiegend aus Oberitalien stammenden ‚frühen Gastarbeiter‘ an den deutschen Fürstenhöfen hoch willkommene Mitarbeiter. Bevor er 1720 nach Fulda kam, hatte Andreas Gallasini Stationen in Saalfeld, Meiningen, Weilburg, Neuwied und Arolsen absolviert: zunächst als angestellter Stukkateur, dann als Bauleiter.
Unter Fürstabt Adolph von Dalberg avancierte Gallasini schließlich 1728 zum fürstlichen Baumeister und Architekten, eine Stellung, die er fast 30 Jahre, bis nach dem Tod von Dalbergs Nachfolger Amand von Buseck 1756, ausfüllen sollte. Neben seinem Wirken in der Residenzstadt Fulda hat Gallasini unter anderem in 20 fuldischen Dörfern neue Kirchen errichtet. Dieses flächendeckende Bauprogramm war zunächst Ausfluss der Anstrengungen der beiden fürstäbtlichen Auftraggeber, die Seelsorge auf dem Land zu intensivieren. Zugleich erwuchs Andreas Gallasini, wie der Kunstexperte Ernst Kramer einst schrieb, zum „Schöpfer des einheitlichen barocken Gesichts des Fuldaer Landes.“
Wie die Ausstellung zeigt, war charakteristisch für Gallasinis Arbeitsweise der Rückgriff auf Fassadenelemente bedeutender Barockbauten, etwa in Rom, Florenz oder Wien. Die partielle Verwendung fremder Entwürfe für die eigenen Bauprojekte wäre heute als Diebstahl geistigen Eigentums verpönt. Im 18. Jahrhundert hingegen war dies allgemein akzeptiert und wurde auch erwartet. Kopiert hat Gallasini bei seinen Landkirchen zudem viele Gestaltungselemente des 1712 vollendeten Fuldaer Doms. Er hat die Hauptkirche des Hochstifts gewissermaßen ‚geklont‘ und in viele Orte des Stiftsländchens hinausgetragen. Ob mit bewusstem Kalkül oder nicht: Die eigene Kirche ähnlich schön wie den Dom in der Hauptstadt zu wissen, förderte die Identifikation der gläubigen Untertanen mit Fürstenthron und Altar.
Dies fiel ihnen umso leichter, als sie die neuen Kirchen großenteils geschenkt bekamen. Bauherr war der Fürstabt, bezahlt wurde aus der fürstlichen Kasse. Zwar sind Überlieferungen falsch, alle Kosten wären aus der Abts-Schatulle beglichen worden. Der Eigenanteil der Gemeinden hielt sich jedoch in Grenzen. Im Falle Haselsteins hatte das Dorf 417 der laut Kirchbaurechnung verausgabten 2.119 Gulden beizutragen. Das waren knapp 20 %.
In der Ausstellung ist einem Zeitstrahl mit allen Bauten Gallasinis zu entnehmen, dass die Mehrzahl seiner Landkirchen im Norden der Fürstabtei entstanden ist, um Hünfeld und Geisa herum. Im Hünfelder Land erhielten zunächst alle vier Amtsdörfer ein neues Gotteshaus: Burghaun sein evangelisches (erbaut 1727-29). Die große katholische Schwester von Dombaumeister Dientzenhofer war schon 1714 vollendet. Die Mackenzeller Pfarrkirche (1728-30) diente dem fürstlichen Baumeister, so jedenfalls die kunsthistorische Einordnung, als Prototyp für nachfolgende Entwürfe. Beim Einmarsch der US-Armee Ostern 1945 ausgebrannt, wurde die Ruine, anders als in Hauswurz, nicht wieder aufgebaut. Eiterfeld (1730-31) beeindruckt durch die besonders gelungene Fassadengestaltung und den harmonischen Gesamteindruck.
Bei der kleinen, in den Abhang des Schlossbergs förmlich hineingebauten Haselsteiner Kirche (1730-33), sind es hingegen die überreichen Stukkaturen im Inneren, die dem Betrachter besondere Bewunderung abverlangen: kunstvolles Bandelwerk, Rosenbuketts und aufwändige Umrahmung der Evangelisten-Portraits an der Decke. 12 Flammenkreuze, geziert von 72 Engelsköpfchen, ein jedes mit individuellem Gesicht, sind entlang der Seitenwände verteilt. Für eine Dorfkirche eine absolute Ausnahme, ist vergleichbarer Aufwand nur in Fulda bzw. den Propsteien, den Nebenresidenzen der adligen Domkapitulare, getrieben worden. Auch wenn er in der Kirchbaurechnung nur anonym als ‚Stuckator‘ erscheint, ist die Urheberschaft des Hofstukkateurs Andreas Schwarzmann nachgewiesen. Pfarrer Armin Hühn hat dessen Namenszug im Stuckband über der Orgel in den 1980er Jahren entdeckt.
Weitere Gallasini-Kirchen im Hünfelder Land schmücken Großentaft (1736-39) und Oberufhausen (1747-50). Bis 1966 stand eine siebte in Michelsrombach (1747-48). Obwohl einem prominenten römischen Kloster, dem Oratorio dei Filippini, nachempfunden, musste sie einem modernen Neubau weichen.
HEIMAT-, KULTUR- und GESCHICHTSVEREIN HASELSTEIN e.V.
HEIMAT- und KULTURVEREIN „Unser Dorf Mittelaschenbach” e.V.
E I N L A D U N G
30. Juni 2018
Die Heimatvereine von Mittelaschenbach und Haselstein laden alle Mitglieder und Interessierte zu einem Besuch der GALLASINI-Ausstellung in Fulda (Vonderau-Museum, Jesuiten-platz 2) am
Sonntag, 22. Juli 2018
herzlich ein.
Bis August läuft im Vonderau-Museum in Fulda eine Ausstellung über den Barock-Baumeister Andrea(s) Gallasini (1681-1766). Seit 1720 fürstlicher Bau-inspektor, schuf er viele Bauwerke des barocken Fulda und im Fuldaer Land. Zu den zahlreichen Dorfkirchen, die nach Gallasinis Plänen entstanden sind, zählt auch die Haselsteiner St.-Mauritius-Kirche. Mit ‚Wirts‘, um 1733 als Privathaus von Amtsvogt Joh. Leonhard Mägerle errichtet, ist das Baubüro Gallasini in Haselstein gleich zweifach vertreten.
Wir wollen in der Ausstellung einiges über das Leben des Mannes zu erfahren, der unsere Heimat entscheidend geprägt hat.
Zum Ablauf:
14:00 Uhr: Abfahrt in Haselstein (Parkplatz von ‚Wirts‘; Bildung von Fahrgemeinschaften)
14:10 Uhr: Abfahrt in Mittelaschenbach (DGH Mittel-aschenbach)
15:00 Uhr: Beginn der Führung im Museum.
Im Anschluss an den Museumsbesuch ist ein gemütlicher Ausklang in Fulda (Cafébesuch) geplant.
Zur leichteren Organisation bitten wir um Anmeldung bei Andrea Schiffhauer (06684 / 681; andrea.schiffhauer@gmx.net) oder Berthold Vogt (06652 / 919393; vogt68@gmx.de).
Interessierte Nichtmitglieder sind ausdrücklich willkommen.
Mitgliederversammlung am 22. Juni auf dem Schlossberg
Im Mittelpunkt der jüngsten Zusammenkunft des HKGV haben die angelaufenen Arbeiten zur Erhaltung der Burgreste gestanden. Folgende Informationen konnten gegeben werden:
• Nach der vom Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein (HKGV) 2016/17 ausgegangenen Initiative zur Sanierung ist im Herbst 2017 im Bereich der westlichen Vorburg von der Fachfirma Kraus, Dermbach begonnen worden. Der Bautrupp des HKGV hat die Arbeiten mit Materialtransporten und der Entfernung des Bewuchses unterstützt.
• Auftraggeber ist das Forstamt Burghaun als Eigentümer. 2017 und 2018 stehen jeweils ein 5-stelliger Betrag zur Verfügung. Dem Vernehmen nach – eine verbindliche Zusicherung kann jetzt noch nicht gegeben werden – sollen in den Folgejahren weitere Geldmittel zur Verfügung gestellt werden.
• Trotz des überschaubaren Auftragsvolumens, der Spezialität der Aufgabe und der allgemeinen Auftragslage, die weitere Bewerber nicht erwarten lassen, verlangt das Landesforstamt in diesem Jahr die Durchführung einer Ausschreibung. Dies führt aktuell zu Verzögerungen; 2018 konnten die Arbeiten noch nicht wieder aufgenommen werden.
• Die Arbeiten erfolgen auf Grundlage der Untersuchung (Zustandsfeststellung und Maßnahmenplan, März 2017) des Ingenieurbüros Thümmler, Mackenzell, das von HessenForst auch mit der Bauleitung beauftragt ist. Wegen des schwierigen Zugangs ist die Schildmauer lediglich einer Sichtprüfung vom Mauerfuß aus unterzogen worden. Belastbare Aussagen zum Sanierungsbedarf an der Schildmauer konnten so nicht getroffen werden. Festgestellt wurden jedoch starke Verwitterungen am Steinmaterial. D.h., es könnte sich dort noch weiterer Sanierungsbedarf ergeben.
• Insbesondere vor diesem Hintergrund ist versucht worden, aus Mitteln des Landesamts für Denkmalpflege weitere Mittel zu erhalten – bisher jedoch ohne Erfolg:
a) Das Landes-Denkmalamt darf – anders noch als vor 25 Jahren bei der Ruine Hauneck – HessenForst, da ebenfalls Landes-Dienststelle, keine Zuschüsse zahlen. (Auf gut deutsch gesagt: Das Land steht sich selbst im Weg.)
b) Würde die Gemeinde den Schlossberggipfel in ihre Obhut nehmen und sich künftig um die Abwicklung der Sanierung kümmern (Projektträgerschaft), wäre ein Landeszuschuss möglich. Der HKGV – da privater Verein und ehrenamtlich arbeitend – kommt als ‚Projektträger‘ weder für die Denkmalbehörden noch für HessenForst in Frage. Bisher gibt es keine Äußerung seitens der Gemeinde, sich am Schlossberg engagieren zu wollen.
c) Inhaltlich wird mit der Antragstellung die Vorlage eines ‚Master-Plans‘ verlangt. Dieser umfasst neben der Bauunterhaltung insbesondere die touristische Nutzung; einen festen Kriterienkatalog gibt es jedoch nicht.
• Fazit: Es zeichnet sich ab, dass die Beseitigung der Schäden in den kommenden Jahren Zug um Zug gesichert ist. Dies gilt, solange an der südlichen Schildmauer nicht noch kostenintensive Erhaltungsarbeiten notwendig werden.
• Die Erneuerung der touristischen Infrastruktur (Schutzhütte, Tisch und Bänke, Info-Tafeln Eselskeller und Bergspitze) soll im Rahmen des vom Naturpark Rhön aktuell geplanten ‚Spazierweges Haselstein‘ erfolgen. Der Wanderweg wird bis auf den Schlossberg-Gipfel geführt. Das Vorhaben wird von der Gemeinde begleitet.
Im Anschluss an den ‘offiziellen Teil’ haben die Anwesenden den längsten Abend des Jahres in gemütlicher Runde ausklingen lassen. Dank an ‘Grillmeister’ Jürgen Herbert und den Sonnenuntergang!
22. Juli (Vorankündigung): Gallasini-Ausstellung in Fulda
Liebe Mitglieder und Freunde,
zur nächsten Quartalsversammlung laden wir Euch herzlich ein auf
Fr., 22. Juni, 20:00 Uhr.
Wir treffen uns auf dem Schlossberggipfel, also oben auf dem ‚all Schlooß‘.
Tagesordnung:
Sanierung der Burgruine – Sachstand und Fortgang
Fertigstellung Geschichtsweg
(Gesellige) Aktivitäten bis zum Jahresende
Verschiedenes und anschließendes Grillen in der Allee.
Bitte beachten: Bei schlechtem Wetter tagen und grillen wir in der Zehntscheune.
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Zur Zeit läuft im Vonderau-Museum in Fulda eine Ausstellung über den Barock-Baumeister Andrea(s) Gallasini (1681-1766). Seit 1720 fürstlicher Bauinspektor, schuf er viele Bauwerke des barocken Fulda und im Fuldaer Land. Zu den zahlreichen Dorfkirchen, die nach Gallasinis Plänen entstanden sind, zählt auch unsere St.-Mauritius-Kirche. Mit ‚Wirts‘, um 1733 als Privathaus des damaligen Amtsvogtes Joh. Leonhard Mägerle errichtet, ist das Baubüro Gallasini in Haselstein gleich zweifach vertreten.
Um Einiges über das Leben des Mannes zu erfahren, der das Haselsteiner Ortsbild entscheidend geprägt hat, laden wir zu einem gemeinsamen Besuch der Gallasini-Ausstellung für So., 22. Juli, ein. Die Abfahrt (Bildung von Fahrgemeinschaften, Treffpunkt am Parkplatz von ‚Wirts‘) ist für 14:00 Uhr vorgesehen. Um 15:00 Uhr beginnt die Führung im Museum. Im Anschluss an den Museumsbesuch ist ein gemütlicher Ausklang in Fulda (Cafébesuch) geplant. Eine nochmalige Einladung mit der Bitte um Anmeldung folgt noch. Der Mittelaschenbacher Heimatverein wird ebenfalls mit von der Partie sein.
Zu beiden Aktivitäten bittet der Vorstand um rege Beteiligung.
Traditioneller Seniorennachmittag zum Jahresbeginn
Gute Nachrichten für die mobilfunk-geplagten Haselsteiner hatte Bürgermeisterin Marion Frohnapfel im Gepäck. Der 30 Meter hohe Handy-Mast, der das den malerischen Rhönort umgebende Funkloch stopfen soll, werde in den nächsten Wochen aufgestellt und in Betrieb genommen. Im Herbst war dies, mangels Spezialfahrzeug, noch an den schwierigen Wegeverhältnissen gescheitert.
Die Herausforderungen der Haselsteiner Topographie sollten noch an anderer Stelle Rück- und Ausblick während des Seniorennachmittags prägen, zu dem der Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein (HKG) traditionsgemäß am ersten Sonntag des neuen Jahrs ins DGH geladen hatte. Die Fidelen Burgsänger, der Musikverein 1980 sowie die Haselsteiner Schola hatten sich zusammengetan. Ihr musikalischer Potpourri vereinigte besinnliche Weisen zur Weihnachtszeit mit schwungvollen Klängen zum Jahresauftakt.
Nach den weiteren Ehrengästen Pfarrer Bernhard Merz und Ehrenbürgermeister Hermann Trabert gab Vorsitzender Berthold Vogt einen Überblick über die Aktivitäten des Heimat- und Geschichtsvereins: „Im Zentrum steht die Sanierung der Burgruine, mit der wir angefangen haben.“ Dem guten Zusammenwirken von HessenForst als Eigentümer, dem Ingenieur-Büro Thümmler, Baufirma und dem Verein vor Ort sei es zu verdanken, dass zusätzlich zur Schadensaufnahme und Begutachtung im Herbst noch erste Arbeiten im Bereich der Vorburg und dem Burgtor durchgeführt werden konnten. Die Aktiven des Heimat- und Geschichtsvereins hätten ‚Spanndienste‘ geleistet, etwa beim Transport von 7 ½ Kubikmetern Sand und anderem Baumaterial auf den Berg. Wegen der Gefahren im steilen Gelände müsse man, anders als bei der Eselskeller-Sanierung, den ‚Handdienst‘ jedoch den Fachleuten überlassen.
Nützlich machen wolle sich der Verein auch beim Einwerben von Zuschüssen und hat die diversen Töpfe der Denkmalpflege im Blick. „Die Ritter von Haselstein waren keine kleinen Dorfjunker. Sie standen in kaiserlichen Diensten und sind im Hessenland weit herumgekommen: bis nach Mainz und Wiesbaden, die Wetterau und den Odenwald,“ erinnert Dorfhistoriker Andreas Knüttel: „Umso sorgsamer gilt es, das Wenige, was von ihrer Stammburg übriggeblieben ist, den Nachfahren in Erinnerung zu halten.“
Haselsteiner Traditionen modern zu präsentieren, diente die Neugestaltung des Internetauftritts (www.haselstein.com). Die Design sei für die Darstellung auf dem Mobiltelefon optimiert: „Sobald der Handymast funkt, kann der Wanderer die Geschichte der Burg gleich an Ort und Stelle nachlesen.“
Mit dem ‚Haselsteiner Geschichtsweg‘, der im Frühjahr eröffnet wird, macht der HKG ein weiteres touristisches Angebot. Neun Stationen, darunter Kirche, Burg und Schloss, geleiten den Besucher durch den Ort. Schilder mit dem Haselsteiner Wappen, über den Winter noch eingelagert, präsentieren im Telegrammstil das Wichtigste zu den Sehenswürdigkeiten. Wer es digital bevorzugt, wird den Geschichtsweg auch online abrufen können.
Zuguterletzt sei auch im abgelaufenen Jahr die Pflege von Gemeinschaft und Geselligkeit zu ihrem Recht gekommen. So erinnerte Vorsitzender Berthold Vogt an die Begegnungen mit den Geschichtsvereinen von Rasdorf und Steinau, den Ausflug zum Mittelalterfest in Tambach (Thüringen) und zuletzt den Weihnachtsmarkt-Besuch, gemeinsam mit der Frauengemeinschaft. ')}
Am Sonntag, 22. Oktober, machte sich eine Delegation des HKG um 13.30 Uhr auf den Weg nach Rasdorf, um der Einladung des Geschichtsvereins Rasdorf zu einem Gegenbesuch nachzukommen. Dort angekommen, kamen die Haselsteiner mit mehreren Mitgliedern des Rasdorfer Geschichtsvereins in den Genuss einer besonderen Führung: einer „Schnapstour“ durch Rasdorf. Am Treffpunkt, dem Rasdorfer Anger, wurden Schnapsgläser verteilt und es gab zur Begrüßung den Kräuterlikör „Rasdorfer“. Beim Spaziergang durch die Dorfstraßen, begleitet von (leichtem) Nieselregen, erfuhren wir Manches zur Entwicklung Rasdorfs und seines Ortsbildes (z.B. Angerdorf, Haufendorf, Straßendorf), verdeutlicht durch historische Fotos. Weiterer ‚Lehrgegenstand‘ war die Entwicklung des Schnapses vom „gebrannten Wasser“ zum heutigen Genussmittel: Verschiedene Brände (Korn- und Obstbrände), aber auch Liköre wurden dabei verkostet.
Nach der ca. 2 stündigen Führung folgten wir der Einladung zu einer Vesperplatte im Landgasthof „Zum Adler“ und unterhielten uns dort angeregt, ehe es dann abends „beschwingt“ nach Hause ging.
Seit dem Besuch der Rasdorfer Geschichtsfreunde in Haselstein waren einge Monate ins Land gegangen. Anfang Mai informierten sie sich über die von den Aktiven des Haselsteiner Geschichtsvereins sanierten ‚Eselskeller‘ auf halber Bergeshöhe. Eine Outdoor-Kaffeetafel auf der Gipfelhöhe markierte dann den Übergang zum gemütlichen Teil.
“Gipfeltreffen” der Burgvereine Steinau und Haselstein
Zum Erfahrungsaustausch über die von ihnen betreuten mittelalterlichen Baudenkmale sind der Förderverein ‚Burgreste Steinau‘ und der Haselsteiner Heimat- und Geschichtsverein auf dem Haselsteiner Schlossberg zusammen gekommen. Die Aktiven in Steinau um den Vorsitzenden Stephan Möller haben 2003 begonnen, die mitten im Dorf gelegenen Überreste der 1287 teilweise geschliffenen und zuletzt bei einem Brand 1842 schwer in Mitleidenschaft gezogenen ‚Castrum Steinauwe‘ zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen.
Schwerpunkt der denkmalpflegerischen Aktivitäten der Haselsteiner war bisher die in Eigenarbeit geleistete Freilegung und bauliche Sicherung der auf halber Bergeshöhe gelegenen ‚Eselskeller‘. Diese rühren von einem spätmittelalterlichen Wirtschaftsgebäude des 13./14. Jh. her. Seit Sommer 2015 sind die beiden Steingewölbe wieder frei zugänglich, konnte der Haselsteiner Vorsitzende Berthold Vogt bei der Führung berichten. Die Legende von den Eseln, die in den Gewölben gehalten wurden, stellte Heimatkundler Andreas Knüttel richtig. Zwar wurden auch auf der Burg Haselstein Esel gehalten und als vierbeiniges Transportmittel eingesetzt. Untergebracht waren die Tiere ausweislich der ältesten Rechnungen des Amts Haselstein jedoch in hölzernen ‚Eselsladen‘. Nach der Eselskeller-Sanierung ist die anstehende Sanierung der Mauerreste der eigentlichen Burg auf dem Bergplateau für den Haselsteiner Geschichtsverein der nächste Schritt auf dem Weg, die steinernen Zeugen auf auf dem Haselsteiner Hausberg für künftige Generationen zu bewahren.
Bei den Fachsimpeleien der Burg-Bewahrer wurden die ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen in beiden Dörfern deutlich. Anders als bei der im Talgrund gelegenen Steinauer Wasserburg setze das steile Gelände am Haselsteiner Schlossberg dem ehrenamtlichen Einsatz Vereins technische und der Unfallverhütung geschuldete Grenzen. Wo aber nicht auf Profi-Handwerker zurückgegriffen werden müsse, packe der Verein jedoch auch hier nach Kräften an. So hätten die Aktiven die Schutznetze montiert, die vor Beginn der eigentlich Sanierung gegen herabfallende Steine über einige Mauerabschnitte zu spannen waren. Ansonsten hätte die Ruine für die Öffentlichkeit gesperrt werden müssen, so das Ergebnis der fachlichen Bestandsaufnahme. Ohnehin sorge der Heimat- und Geschichtsverein regelmäßig für die Pflege der Ruine und habe erst jüngst den Zugang zum Gipfel verbessert.
Im Rahmen der Führung für die Steinauer Burgfreunde wurden auch Episoden aus der Geschichte der beiden Rittergeschlechter vorgestellt. Beide Familien gehörten zu den bedeutenden Repräsentanten des Fuldaer Stiftsadels. In der Wahl ihrer Strategien setzten sie jedoch unterschiedliche Akzente, wie Andreas Knüttel berichtete. War der Steinauer Ritter Giso einer der Mitverschworenen beim Fuldaer Abtsmord von 1271, waren die Haselsteiner Brüder Rabenold und Herting elf Jahre später mit von der Partie, als die Stiftsadeligen erneut mit dem regierenden Fürstabt über Kreuz lagen. Wurde Bertho II. von Leibolz 1271 noch brutal gemeuchelt, vollzog sich die Entmachtung Berthos IV. von Bimbach 1282 gewaltlos. Ohne sich die Hände schmutzig zu machen, erreichten die Verschwörer ihr Ziel auf diplomatischem Weg: durch Denunziation beim König. Fulda war schließlich Reichskloster. Für den Stiftsadel bezeugten die beiden Haselsteiner Ritter die zugehörige Urkunde König Rudolfs von Habsburg.
Am Sonntag, dem 20.08.2017, ist eine 15-köpfige Abordnung des HKG mit dem Gemeindebus und zwei PKWs nach Tambach-Dietharz gefahren und haben das Stadtfest anlässlich des Luther-Jubiläums besucht. Bei der Ankunft (gegen 12.45 Uhr) war gerade ein Ritterturnier im Gange, bei dem der 1. Thüringische Meister im Vollkontakt gekürt wurde. (Er kam aus der Ukraine). Auf dem Festgelände standen viele Zelte, in denen mittelalterliche Utensilien aller Art angeboten wurden: Schwerter, Rüstungen, Kleider, Schmuck, Tongeschirr etc. Nach einer ordentlichen Stärkung wurde der Festumzug angesehen, der das Leben im Mittelalter und zur Zeit Luthers (mit einigen Zitaten von ihm) zum Thema hatte. Verschiedene Greifvögel und eine Flugschau konnten ebenfalls bewundert werden. Außerdem wurde natürlich mit den Ritter-Freunden aus Tambach geplaudert und ein paar Bier getrunken.
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